👁 Augenerkrankungen

👁 Augenerkrankungen


1   Augen und Mitochondrien

â–Č Modell des menschlichen Auges mit Netzhaut (orange) und Sehnerv (rechts).

Bei der Entstehung einer (sekundĂ€ren) Mitochondriopathie sind die Augen immer ganz besonders gefĂ€hrdet – und gerade bei schweren Verlaufsformen sind Erkrankungen am Auge oft Teil des Krankheitsbildes.

Das liegt daran, dass einerseits die Anzahl der Mitochondrien in den Zellen der Netzhaut (Retina) im Innenauge sehr hoch ist, und andererseits die Mitochondrien in den Augenmuskeln bedeutend grĂ¶ĂŸer sind als in anderen Muskeln. Die Augen brauchen daher sehr viel Energie, und wenn dort die Mitochondrien blockiert sind, kann sich dies mittel- und langfristig schwerwiegend auf das Sehvermögen auswirken, und sogar zur Erblindung fĂŒhren.

Zudem sind die Augen ĂŒber den Sehnerv organisch »auf kurzem Wege« mit dem Gehirn (welches ebenfalls sehr viel Energie benötigt) und dem Hirnnervensystem verbunden. Energiedefizite im Gehirn und dessen Folgen sind so oft auch sehr direkt am Auge spĂŒrbar.


2   Das Glaukom (»GrĂŒner Star«)

2.1  Entstehung

â–Č Ausgehöhlter Sehnerv bei fortgeschrittener Glaukomerkrankung

Mit dem Begriff Glaukom (umgangssprachlich auch »GrĂŒner Star« genannt) werden Erkrankungen bezeichnet, durch die der Sehnerv zunehmend geschĂ€digt wird.

Ein bekannter Risikofaktor fĂŒr die Entstehung eines Glaukoms sind wiederholt auftretende Phasen geringerer und gesteigerter Durchblutung am Sehnerv. Ursache hierfĂŒr kann ein stark schwankender Blutdruck sein (z. B. wenn dieser durch Medikamente kĂŒnstlich niedrig gehalten werden soll). Aber auch im Rahmen eines Diabetes mellitus kann ein Glaukom als SekundĂ€reffekt auftreten (KomorbiditĂ€t).

Die Entstehung eines Glaukoms lÀsst sich in vielen FÀllen an einem erhöhten Augeninnendruck erkennen. Bei 40% aller Betroffenen ist der Druck aber normal (Normaldruck-Glaukom), und daher bleiben viele Erkrankungen unerkannt (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015).

2.2  Traditionelle Therapie

In der Standard-Therapie werden zur Behandlung des Glaukoms zunĂ€chst Medikamente (Augentropfen) verabreicht, die den erhöhten Augeninnendruck senken sollen. Diese Maßnahme ist eine rein symptomatische Behandlung und beseitigt die auslösenden Faktoren nicht. So bleibt das Therapieziel eines dauerhaft geringen Druckes nicht selten unerreicht.

In zweiter Instanz setzt die traditionelle Medizin dann auf chirurgische Maßnahmen, um der Sache Herr zu werden. Diese Eingriffe schaffen auf mechanisch-physikalischem Wege einen Druckausgleich/Druckabbau, beseitigen aber ebenfalls nicht die Ursachen fĂŒr den erhöhten Druck. Zudem können sie auch Folgeprobleme verursachen (Wiederverschluss durch Vernarbung, Notwendigkeit der Gabe von Antibiotika etc.).

🗣  Fall-Beispiel

Ein eindrucksvolles Beispiel der Behandlung mit einer traditionellen Glaukom-Therapie konnte ich wÀhrend eines Aufenthaltes in einer Augenklinik verfolgen:
Mein Zimmergenosse stand – nach langer, erfolgloser Behandlung eines beidseitigen Glaukoms mit Augentropfen – vor der Operation zur Schaffung eines Druckausgleichs an einem Auge. Der Mann war selbststĂ€ndiger Steinmetz, hatte nach Jahren schwerer körperlicher Arbeit bereits mit Anfang 40 einen »kaputten RĂŒcken«, war daher voller Sorge um seinen Betrieb, starker Raucher, ĂŒbergewichtig, extremer Schnarcher, ernĂ€hrte sich offensichtlich schlecht – und behandelt wurden 
 seine Augen!

2.3  TherapieansÀtze der mitochondrialen Medizin

Die Mitochondrien-Medizin sieht bestimmte Formen des Glaukoms als mögliche Folge einer Mitochondriopathie an, und behandelt es demzufolge ganzheitlich mit all ihren Therapiebausteinen (▾ siehe Therapie). In einer Vielzahl untersuchter FĂ€lle konnte als Ursache ein instabiles Genickgelenk festgestellt werden (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015). Dabei staut sich Hirnwasser, und der Druck auf den Sehnerv erhöht sich (vgl. Kuklinski/Schemionek, Mitochondrientherapie – die Alternative, 2014). Durch die Durchblutungsschwankungen am Sehnerv werden vermehrt oxidativ wirkende Stoffe gebildet, und es entsteht ein erhöhter oxidativer Stress. Dadurch werden vor allem Glutathion und Vitamin C verbraucht. Als Therapieempfehlungen werden genannt (ebd.):
✅  Vitamin E → Schutz gegen Radikale
✅  Coenzym Q10 → RadikalfĂ€nger, Antioxidans
✅  Vitamin C → RadikalfĂ€nger, Antoxidans
✅  Omega-3-FettsĂ€uren → Abflussverbesserung, Senkung Augendruck
✅  Lecithin
✅  Vitamin B

🆘  Ein starker Vitamin C-Mangel im Augenwasser, und damit die EintrĂŒbung der Augenlinse, kann auch die Folge einer langfristigen Einnahme von PPI sein. Diese Medikamente reduzieren die Produktion von MagensĂ€ure. Dadurch fehlt dort das schĂŒtzende Vitamin C und der Körper zieht es (u. a.) aus dem Augenwasser ab (vgl. Kuklinski/van Lunteren, GesĂŒnder mit MikronĂ€hrstoffen, 2010).


3   Die Katarakt (»Grauer Star«)

3.1  Entstehung

â–Č Bei einer Katarakt trĂŒbt die Augenlinse zunehmend ein und es kommt zu fortschreitendem Verlust der Sehvermögens.

Bei einer Katarakt (umgangssprachlich auch als »Grauer Star« bezeichnet) trĂŒbt die Linse des Auges durch VerĂ€nderung ihrer inneren kristallinen Struktur im zeitlichen Verlauf zunehmend ein, und es kommt zu einem fortschreitenden Verlust des Sehvermögens. Neben eher selteneren SchĂ€digungen, z. B. durch extreme Hitze oder Strahlung, sind meistens MangelzustĂ€nde im Körper die Ursache einer Katarakt. Oft tritt sie als KomorbiditĂ€t im Verbund mit anderen Krankheitsbildern oder im spĂ€teren Alterungsprozess auf.

3.2  Traditionelle Therapie

Die traditionelle Medizin behandelt die Katarakt in aller Regel chirurgisch und ersetzt die eingetrĂŒbte Linse in einem standardisierten Eingriff durch ein kĂŒnstliches Implantat.

3.3  TherapieansÀtze der mitochondrialen Medizin

Die Mitochondrien-Medizin hat die Katarakt relativ eindeutig als Folge einer sekundÀren Mitochondriopathie erkannt. In der Regel ist sie nur eine Facette (KomorbiditÀt) einer körperweiten Mitochondriopathie, welche meistens durch lÀnger bestehende massive MangelzustÀnde verursacht wurde. Daher ist hier insbesondere eine gute Versorgung mit allen MikronÀhrstoffen, allen voran Vitamin C, der zentrale Therapiebaustein.
✅  Vitamin C → RadikalfĂ€nger, Antioxidans

🆘  Personen, die Statine (Cholesterinsenker) einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko, an einer Katarakt zu erkranken. Und da eine Senkung des Gesamt-Cholesterinspiegels ohnehin nur selten medizinisch begrĂŒndet ist (▾ siehe hierzu auch Statine), sollten gefĂ€hrdete Personen diese Therapie auf jeden Fall in Frage stellen.


4   Makuladegeneration (MD)

4.1  Entstehung

â–Č Das Auge mit seiner Netzhaut ist bei einer Mitochondriopathie ein stark gefĂ€hrdetes Organ.

Bei dieser Gruppe von Augenerkrankungen sind Bereiche der Netzhaut rund um den gelben Fleck (Macula lutea, Makula) von krankhaften VerĂ€nderungen (unkontrolliertes GefĂ€ĂŸwachstum, Ablagerungen) betroffen. Es werden generell zwei Formen unterschieden, einmal die langsam voranschreitende trockene MD (80% aller FĂ€lle) und die aggressivere, schneller verlaufende feuchte MD. Man hat aber mittlerweile auch erkannt, dass das Auftreten beider Formen immer miteinander zu tun hat, und dass die trockene oft in die feuchte Verlaufsform ĂŒbergeht.

Die Erkenntnisse der Mitochondrien-Medizin bestĂ€tigen diese Annahme. Sie gehen aber noch einen Schritt weiter und besagen, dass beiden Formen stets eine Mitochondriopathie zu Grunde liegt (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015). Dies lĂ€sst sich auch daran erkennen, dass die MD ein typischer Vertreter einer KomorbiditĂ€t ist, denn sie wird stets von anderen KrankheitsausprĂ€gungen begleitet bzw. ist immer nur ein Teil eines grĂ¶ĂŸeren Krankheitsbildes (ebd.).

4.2  Traditionelle Therapie

Die trockene Form der MD gilt in der traditionellen Medizin als nicht heilbar. Sehr wohl werden aber Risikofaktoren benannt, und es existieren allgemeine Gesundheits- und ErnÀhrungsempfehlungen. Interessanterweise weisen diese Empfehlungen recht deutlich auf die Ursachen hin, die die Mitochondrien-Medizin dahinter erkannt hat. Dennoch werden dieEmpfehlungen nicht als etablierte Therapie benannt, sondern bleiben lediglich »Empfehlungen«.

Die feuchte Verlaufsform der MD wird aktuell standardmĂ€ĂŸig mit VEGF-Hemmern behandelt, um das dabei auftretende unkontrollierte Wachstum der GefĂ€ĂŸe der Netzhaut zu stoppen. Die Therapie ist aber oft nur kurzfristig erfolgreich (TherapiemĂŒdigkeit der Patienten, nachlassende Wirksamkeit der Medikamente), und es gibt die Vermutung, dass sie sogar den Verlauf einer trockenen Form der MD negativ beeinflusst (▾ vgl. Beitrag auf Pro Retina).

4.3  TherapieansÀtze der mitochondrialen Medizin

â–Č Kohlenhydratarme ErnĂ€hrung und reichlich Omega-3-FettsĂ€uren sind ein wichtiger Therapiebaustein bei der Behandlung der MD.

Da eine Therapie, welche regenerativ auf die Mitochondrien wirkt, grundsÀtzlich bei allen chronischen Erkrankungen den gesamten Stoffwechsel positiv beeinflusst, gilt dies auch bei beiden Formen der MD.

Aber auch fĂŒr die Behandlung der MD gibt es keine spezifische »Mono-Therapie« (mit nur einem einzigen Wirkstoff oder Therapie-Maßnahme). Ganz im Gegenteil: gerade, weil die MD in der Regel nur eine KomorbiditĂ€t ist (also eine Komponente innerhalb eines grĂ¶ĂŸeren, chronischen Erkrankungsgeschehens), muss die mitochondriale Therapie möglichst umfassend sein, da nur so eine realistische Chance besteht, der eigentlichen Ursache der körperweiten Erkrankung entgegenzuwirken.

Und dies muss möglichst zĂŒgig geschehen! Denn nur wenn die Erkrankung nicht bereits zu weit fortgeschritten ist, kann man auf diesem Wege zumindest noch versuchen, den Fortgang der Erkrankung zu stoppen und einen weiteren Verlust des Sehvermögens zu verhindern.

🆘 Gerade bei der feuchten MD sind die SchĂ€digungen aber oft sehr schnell unumkehrbar, und eine vollstĂ€ndige Heilung ist oft schon nach wenigen Wochen oder Monaten nicht mehr möglich!

WICHTIG ❗ Deshalb ist es entscheidend, die Mitochondrien-Therapie bereits bei Gefahr der Entstehung einer MD (also wenn offensichtlich weitere AusprĂ€gungen chronischer Erkrankung vorliegen) rechtzeitig vorbeugend einzusetzen.

Innerhalb des umfassenden Gesamtkonzeptes der Mitochondrien-Medizin haben sich bei der Therapie der MD folgende Maßnahmen als besonders wichtig herausgestellt:
✅  Kohlenhydratarme ErnĂ€hrung → Schutz der Mitochondrien
✅  Gabe von Coenzym Q10 → Schutz der Mitochondrien
✅  Gabe von Algenöl → Omega-3-FettsĂ€uren (EPA, DHA)
✅  Gabe von L-Carnitin → RadikalfĂ€nger, FettsĂ€uretransport
✅  Carotinoidreiche ErnĂ€hrung → Zufuhr von Lutein und Zeaxanthin
✅  Gabe von Carotinoiden (Lutein, Zeaxanthin) → Filterung bzw. Neutralisierung UV-Strahlung


5   Weitere Informationen

🔗  »AMD: Neue Therapien in der Pipeline« (Pro Retina Deutschland e. V.)