đȘ AD(H)S
1 Â AD(H)S â Formen psychischer Erkrankung?
Die traditionelle Medizin stuft die verschiedenen Formen aus dem Spektrum der Aufmerksamkeitsdefizit-/HyperaktivitĂ€ts-Störungen per ICD-10-Definition als »hyperkinetische Störungen« in AusprĂ€gung von »Verhaltensstörungen bzw. emotionalen Störungen [âŠ]« ein.
Es wird also von emotionalen Störungen bzw. Störungen des Verhaltens ausgegangen. Daher sind die traditionellen TherapieansÀtze im Kern psychiatrische Konzepte, die primÀr auf eine VerhaltensÀnderung abzielen. Als optimal wird heute ein »multimodales« Konzept aus Psychotherapie, psychosozialem Konzept, Coaching-Elementen und medikamentöser Therapie angesehen.
Als weitere Ursachen fĂŒr den Formenkreis der AD(H)S werden »neurobiologische Entwicklungs-verzögerungen der exekutiven Funktionen« diskutiert (siehe hier). Diese werden u. a. anhand feststellbarer Fehlfunktionen (u. a. bei der SignalĂŒbertragung von Dopamin, Noradrenalin und Glutamat) im Gehirn erklĂ€rt. Letztlich seien die Ursachen »nicht vollstĂ€ndig geklĂ€rt«, ĂŒberwiegend aber »genetisch bedingt«, oder auch »umweltbedingt«.
2 Â Traditionelle Therapie in der Kritik
Wenn die traditionelle Medizin also feststellt, die Ursachen fĂŒr AD(H)S seien »nicht vollstĂ€ndig geklĂ€rt«, wird deutlich, wie sehr deren Therapiekonzepte lediglich auf Verdacht und rein symptomatisch behandeln (können).
Zudem konnte man in den vergangenen zwanzig Jahren den Eindruck gewinnen, dass trotz multimodalem Ansatz hauptsĂ€chlich die Komponente der medikamentösen Therapie in den Fokus der Behandlung geraten ist. Vor allem die hohe Anzahl schnell gestellter Diagnosen, und die medikamentös oft eingleisig gestaltete Therapie unter Verordnung von psychotropen PrĂ€paraten (v. a. mit dem Wirkstoff Methylphenidat) auch bei leichten Schweregraden, hat â auch international â massive Kritik hervorgerufen.
Weitergehende Informationen hierzu finden Sie z. B. in einer dreiteiligen Beitragsreihe des Netzmagazins »Telepolis«:
đ  Teil 1: »Die Epidemie der Rastlosigkeit und die Karriere des Koks fĂŒr Kinder«
đ  Teil 2: »Stefan und die Geschichte vom Ritalin«
đ  Teil 3: »Wie Ritalin & Co. im Gehirn und der hyperaktiven Gesellschaft wirken«
BefĂŒrworter der medikamentösen Therapie halten dagegen, dass die eingesetzten Wirkstoffe fĂŒr Patienten mit schweren Verlaufsformen kurzfristig sehr entlastend sind, und damit letztlich auch langfristig therapeutisch hilfreich sein können.
đ  Dennoch vermitteln die Ă€uĂerst zahlreichen negativen Erfahrungsberichte von Patienten, Eltern und PĂ€dagogen â insbesondere ĂŒber die Nebenwirkungen der Medikamente â in der sehr kontrovers gefĂŒhrten öffentlichen Diskussion insgesamt den Eindruck, dass das vorherrschende traditionelle Behandlungskonzept viele Betroffene therapeutisch in eine Sackgasse fĂŒhrt.
Wege heraus aus der Sackgasse lassen sich aber durchaus finden, wenn man wieder umkehrt ⊠und dann neu denkt.
3  TherapieansÀtze der mitochondrialen Medizin
3.1 Â Neues Denken
Vorweg: Definition und Diagnose AD(H)S hin oder her â die verĂ€nderten Verhaltensweisen bei vielen Kindern und Jugendlichen sind reale, sichtbare Tatsachen. Es gibt auffĂ€llig viele junge Menschen, in deren Körpern offensichtlich »etwas schief lĂ€uft«, und das die bekannten »AD(H)S«-Symptome hervorruft.
Wenn man diese Symptome medizinisch einmal etwas umfassender betrachtet, so zeigen Betroffene oft KomorbiditÀten (weitere neurologische und/oder organische Beschwerden). Wie bei allen systemischen bzw. Multiorgan-Erkrankungen ist dies ein Hinweis darauf, dass die eigentlichen Ursachen in einem gestörten Zell-Stoffwechsel zu suchen sind. Nicht selten bringt eine Analyse wichtiger Stoffwechsel-Parameter die Therapeuten dann tatsÀchlich auf die richtige Spur, nÀmlich einer schwerwiegenden (sekundÀren) Mitochondriopathie.
3.2 Â Ursachenforschung
Bei Kindern mit Symptomen von AD(H)S liegen erwiesenermaĂen Hirnreifungsstörungen vor. Deren frĂŒhe Entstehung ist nur durch die Vererbung mitochondrialer SchĂ€digungen mĂŒtterlicherseits zu erklĂ€ren. (vgl. Kuklinski, Das HWS-Trauma, 2006). UrsĂ€chlich seien hierbei aber nicht genetische VerĂ€nderungen im Erbgut der MĂŒtter, sondern oftmals unentdeckte oder unbehandelte FĂ€lle von instabilen Kopfgelenken, sowie schwierige Schwangerschafts- und GeburtsverlĂ€ufe (vgl. ebd.). Aber auch eine ungĂŒnstige ErnĂ€hrungssituation der Mutter wĂ€hrend Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit, insbesondere durch die EinflĂŒsse von Getreideproteinen wie Gluten, oder Kuhmilch bzw. Kasein, kann fĂŒr eine frĂŒhe Hirnreifungsstörung ursĂ€chlich sein (vgl. Schmidt/Schnitzer, Allergie und Mikrobiota, 2017).
3.3 Â TherapiemaĂnahmen
3.3.1  FĂŒr die Mutter, vor/wĂ€hrend einer Schwangerschaft:
Wenn bei der Mutter bereits SchÀdigungen der HalswirbelsÀule oder des Kopfgelenks durch InstabilitÀten oder Traumata vorliegen:
â
 Analyse von MikronÀhrstoffdefiziten (Vitamine, Mineralstoffe, AminosÀuren, FettsÀuren) und im Bedarfsfall
â
 Supplementation zur Beseitung des nitrosativen Stresses.
â
 Im Zweifelsfall: möglichst genaue Diagnose möglicher VorschÀdigungen der HalswirbelsÀule.
Insbesondere, wenn bereits UnvertrÀglichkeiten oder Allergien bekannt sind:
â
 Karenz von glutenhaltigem Getreide und Kuhmilch bzw. Kasein
â
 ErnÀhrung mit ausreichend aquatischen Omega-3-FettsÀuren (v. a. DHA), idealerweise aus Algen.
3.3.2. Â FĂŒr das Kind/den Heranwachsenden:
Durch eine »mitochondriengerechte« ErnĂ€hrung konnten in verschiedenen Studien mit EliminationsdiĂ€ten zwischen ca. 50% und 90% der Probanden kausal wirksam behandelt werden! (vgl. u. a. Kuklinski/Schemionek, Mitochondrientherapie â die Alternative, 2014; Runow, Der Darm denkt mit, 2011; dt. Wikipedia, Stand MĂ€rz 2018). Dabei haben sich (u. a.) folgende TherapiemaĂnahmen als effektiv wirksam erwiesen:
â
 möglichst viele frische Nahrungsmittel in Bio-QualitÀt
â
 kohlenhydratreduzierte ErnÀhrung
â
 möglichst zuckerarme oder zuckerfreie ErnÀhrung (sehr wichtig!)
â
 glutenfreie ErnÀhrung!
â
 (kuh-)milch- bzw. kaseinfreie ErnÀhrung!
â
 ErnÀhrung mit ausreichend aquatischen Omega-3-FettsÀuren (v. a. DHA), idealerweise aus Algen.
Vermeiden der Aufnahme von
â Â industriell hergestellten Nahrungsmitteln (NĂ€hrstoffarmut!)
â Â Soft Drinks (Zucker!)
â Â Energy Drinks (Koffein!)
â  Zusatzstoffen  (Farbstoffe, Konservierungsstoffe!)
â Â stark pestizidbelasteten Nahrungsmittel (Toxine!)
MERKE đĄ Eine »mitochondriengerechte« ErnĂ€hrung ist (mindestens) die halbe AD(H)S-Therapie.
Zudem sollte kontrolliert werden, ob Defizite in der Versorgung mit MikronĂ€hrstoffen vorliegen und wieder ausgeglichen werden mĂŒssen. Nur bei ausreichender Versorgung kann der Stoffwechsel wieder normal laufen und der Körper genug Energie fĂŒr alle notwendigen Körperfunktionen, bereitstellen, insbesondere fĂŒr Gehirn und Verdauungsapparat. Wichtig ist insbesondere eine ausreichende Versorgung mit
đ Â Vitamin D3
đ Â B-Vitaminen
đ Â Magnesium
Hilfreich sein kann unter UmstĂ€nden auch eine unterstĂŒtzende Gabe von Glycin sein:
đ Glycin â Antioxidans; fĂŒr Schlaf, GedĂ€chtnis, gegen Unruhe
3.3.3 Â Belastungen mit Aluminium
Viele AD(H)S-Patienten zeigen in Tests (Haar- und Urinanalysen) erhöhte Aluminium-Werte. Daher sollte bei einer Therapie immer auch daran gedacht werden, entsprechend zu testen, individuelle Quellen der Belastung aufzuspĂŒren, und im Bedarfsfall ĂŒberschĂŒssige Mengen aus dem Körper auszuleiten. Als mögliche Quellen fĂŒr Aluminium bzw. Aluminiumverbindungen sind u. a. bekannt:
âĄïž  Fertigbackwaren
âĄïž  Deodorants
âĄïž  Impfstoffe
âĄïž  KaffeeweiĂer
âĄïž  LaugengebĂ€ck
âĄïž  MagensĂ€ureblocker (Antazida)
âĄïž  KĂŒchenutensilien (Grillschalen, Töpfe, Pfannen)
âĄïž  Salz mit Rieselhilfen (»nicht klumpendes« Salz)
âĄïž  SchmelzkĂ€se
âĄïž  Sonnencreme
âĄïž  Trinkwasser (durch Trinkwasseraufbereitung)
Eine Ausleitung ĂŒberschĂŒssigen Aluminiums kann unterstĂŒtzt werden durch die Gabe von z. B. (Reihenfolge alphabetisch):
â
 ApfelsÀure
â
 Apfelpektin
â
 Chlorella (Alge)
â
 Magnesium
â
 MalonsÀure
â
 Selen
â
 Silizium (Silikat)
â
 Vitamin C
â
 Zink
3.4Â Rahmenprogramm
Neben einer »mitochondriengerechten« ErnĂ€hrung und einem ausgeglichenen MikronĂ€hrstoff-Haushalt sind erfahrungsgemĂ€Ă, insbesondere bei Kindern, die folgenden Faktoren mitbestimmend fĂŒr einen dauerhaften Erfolg einer »mitochondriengerechten« AD(H)S-Therapie:
â
 ausreichender, ungestörter Nachtschlaf
â
 feste, kontrollierte Tagesstruktur
â
 ausreichende, moderate körperliche Bewegung
â
 stressfreies Lernen ohne Ăberforderung
â
 Hilfe im Umgang mit der Krankheit
â Â ĂŒbermĂ€Ăige Nutzung bildschirmbasierter Medien (TV, Konsole, Tablet, Smartphone)
4 Â Kryptopyrrolurie?
Bei Symptomen von AD(H)S weisen Mitochondrien-Mediziner immer wieder auch darauf hin, an das spezielle Krankheitsbild einer Kryptopyrrolurie zu denken und dahingehend zu diagnostizieren. Bei dieser spezifischen Form von Mitochondriopathie treten in Folge eines erhöhten Verlustes eines HÀmopyrrol-Komplexes spezifische MikronÀhrstoff-Defizite an Vitamin B6, Zink (und Mangan) auf. Weitere Informationen hierzu finden Sie (u. a.) hier:
đ  »Kryptopyrrolurie – ADS/ADHS« (Fachinformation Fa. biovis)*
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đ  »Kryptopyrrolurie â Die Ursache vieler Beschwerden« (Zentrum der Gesundheit)
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đ »HPU â HĂ€mopyrrollaktamurie» (Eintrag Secret WIKI)
5 Â Weitere Informationen
Weitere ausfĂŒhrliche Informationen zur »mitochondriengerechten« Therapie bei ADS und ADHS finden Sie u. a. unter:
đ  »Wenn Gifte auf die Nerven gehen« (Runow, 2008)
đ  »AD(H)S« (Patienteninformation Fa. biovis)*
      * Achtung! Das verlinkte Dokument enthÀlt Eigenwerbung der Fa. biovis)!
đ  »ADHS Behandlung fĂŒr Kinder und Erwachsene« (Dr. Gahlen)*
đ  »Bei ADHS: Richtige ErnĂ€hrung und Vitalstoffe helfen« (Zentrum der Gesundheit)*
đ  »ADHS durch Vitamin-D-Mangel?« (Zentrum der Gesundheit)*
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