đ© Darmerkrankungen
1 Â Â Reizdarm-Syndrom (RDS)
1.1Â Eine Verlegenheitsdiagnose
Die Verlegenheitsdiagnose »Reizdarm-Syndrom (RDS)« wird in der traditionellen Medizin bei einer Vielzahl von Patienten mit wiederkehrenden oder chronischen, meist diffusen Darmbeschwerden gestellt, wenn sich Ărzte deren Herkunft nicht erklĂ€ren können. Die Ursachen seien unklar, und nicht selten wird die wenig hilfreiche BegrĂŒndung »psychosomatisch« oder »stressbedingt« genannt.
Ein vergleichsweise junger ErklĂ€rungsansatz macht MikroentzĂŒndungen in der Darmschleimhaut fĂŒr die Beschwerden verantwortlich (vgl. u. a. Runow, Der Darm denkt mit, 2008). Die Weiterleitung der Informationen ĂŒber diese Verletzungen ĂŒber die Darm-Hirn-Achse wird dabei als ErklĂ€rung fĂŒr die psychische Komponente des Geschehens herangezogen.
1.2Â Traditionelle Therapie
Entsprechend der DiffusitĂ€t des Beschwerdebildes »Reizdarm« ist die Palette der eingesetzten Medikamente ziemlich groĂ. Sie reicht von eher milden Mitteln gegen BlĂ€hungen, Verstopfung und Durchfall bis hin zu Antibiotika und sogar Antidepressiva. Diese sind allesamt nicht ursĂ€chlich wirksam, und insbesondere die beiden letztgenannten verursachen Folgeprobleme, die die Beschwerden oft verschlimmern und die tatsĂ€chlichen Ursachen maskieren.
1.3 TherapieansÀtze der mitochondrialen Medizin
Mit dem Wissen der Mitochondrien-Medizin lassen sich solche wiederkehrenden Darmbeschwerden aber als geradezu klassische Formen von Mitochondriopathien erkennen. Die zu Grunde liegenden Ursachen können, wie bei anderen Mitochondriopathien auch, sehr vielfĂ€ltig sein. Hier lösen sie VerĂ€nderungen im Stoffwechsel aus, in deren Folge sich die Darmmikrobiota verĂ€ndert und die Darmschleimhaut geschĂ€digt wird. Dadurch entstehen u. a. âžÂ Intoleranzen gegen Nahrungsmittel. Diese fĂŒhren schlieĂlich zu den Beschwerden eines »Reizdarm-Syndroms«, wenn die unvertrĂ€glichen Nahrungsmittel nicht gemieden werden.
Nach Ausschluss möglicher anderer Erkrankungen, die einer spezifischen Behandlung bedĂŒrfen (z. B. Zöliakie oder Krebs), kann man mit der individuellen Analyse der Darmmikrobiota, der erworbenen Intoleranzen und UnvertrĂ€glichkeiten, und der vorliegenden Stoffwechsel-Dysbalancen die wahren Ursachen ausfindig machen und entsprechende Therapieschritte festlegen. Insbesondere mögliche Reaktionen auf glutenhaltiges Getreide und Kasein (in allen Milchen enthalten!) sollten hier abgeklĂ€rt und bei Bedarf mit konsequenter und dauerhafter Karenz begegnet werden.
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 Vermeidung von Nitrostress â EntzĂŒndungsverminderung
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 Karenz unvertrĂ€glicher Nahrungsmittelbestandteile (insb. Gluten und Kasein!) â EntzĂŒndungsverminderung
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 Einnahme von Lecithin â Förderung der Barrierefunktion der Darmschleimhaut
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 Einnahme von Bifido-/Lactobakterien â Aufbau einer gesunden Darmmikrobiota
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 Einnahme von PrĂ€biotika (z. B. Inulin) â Aufbau einer gesunden Darmmikrobiota
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 Entgiftung von Schwermetallen
2Â Â Die Crohn-Krankheit (Morbus Crohn)
2.1Â Erkrankungsbild
Die Crohn-Krankheit ist eine in SchĂŒben verlaufende, chronisch-entzĂŒndliche Erkrankung, die im gesamten Verdauungsapparat auftreten kann, aber ĂŒberwiegend einzelne Abschnitte des DĂŒnn- oder Dickdarms betrifft.
2.2 Â Traditionelle Therapie
Die traditionelle Medizin stuft die Ursachen als »unzureichend geklÀrt« ein, vermutet aber, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der sich das Immunsystem gegen die eigene Darmschleimhaut richtet.
Die Standardmedikation gegen die EntzĂŒndungen in Schubphasen sind Substanzen der Wirkstoffgruppe der Glukokortikosteroide (»Kortison«), z. B. Prednisolon, Prednison oder Budesonid. Helfen diese Wirkstoffe nicht, werden auch stĂ€rkere Immunsuppressiva und TNF-alpha-Blocker verabreicht. In schubfreien Phasen werden Salizylate (z. B. Mesalazin) gegeben, die eine erneute EntzĂŒndung verhindern sollen.
2.3 TherapieansÀtze der mitochondrialen Medizin
Bemerkenswerterweise sind bei der Crohn-Krankheit neben dem Verdauungsapparat oft auch andere Körperteile oder Organe betroffen (»KomorbiditĂ€ten«). Dies ist ein typisches Anzeichen fĂŒr das Vorliegen einer systemischen Erkrankung mit tiefer liegenden Ursachen im Sinne einer Mitochondriopathie. Diese ist mit den entsprechenden MaĂnahmen ursĂ€chlich therapierbar. Wie auch beim Reizdarm (âž siehe Abschnitt 1) sollten hier unbedingt mögliche Reaktionen auf glutenhaltiges Getreide und Kasein (Proteinanteil der Milch, in allen Milchen enthalten!) abgeklĂ€rt und bei Bedarf mit konsequenter und dauerhafter Karenz begegnet werden.
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 Normalisierung des Vitamin D-Status â u. a. Verbesserung der Immuntoleranz
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 Vermeidung von Nitrostress â EntzĂŒndungsverminderung
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 Karenz unvertrĂ€glicher Nahrungsmittelbestandteile (insb. Gluten/Kasein!) â EntzĂŒndungsverminderung
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 Einnahme von Lecithin â Förderung der Barrierefunktion der Darmschleimhaut
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 Gabe von Bifido-/Lactobakterien â Aufbau einer gesunden Darmmikrobiota
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 Gabe von PrĂ€biotika (z. B. Inulin) â Aufbau einer gesunden Darmmikrobiota
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 Gabe von Vitamin B12 â Senkung Nitrostress, EntzĂŒndungsverminderung
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 Entgiftung â Schwermetalle
3 Â Colitis Ulcerosa (CU)
3.1 Â Erkrankungsbild
Die Colitis Ulcerosa (CU) ist ebenfalls eine chronisch-entzĂŒndliche Darmerkrankung. Die Ursachen sind Ă€hnlich gelagert wie bei der Crohn-Krankheit, die CU tritt aber ausschlieĂlich im Dickdarm auf und ist nicht abschnittsweise begrenzt.
3.2 Â Traditionelle Therapie
Aufgrund der grundsĂ€tzlichen Ăhnlichkeit von Colitis Ulcerosa und Crohn-Krankheit sind auch die eingesetzten Wirkstoffe und MaĂnahmen Ă€hnlich, und z. t. identisch (âž siehe deshalb hierzu Abschnitt 2.2).
3.3  TherapieansÀtze der mitochondrialen Medizin
Wie bei allen anderen chronisch-entzĂŒndlichen Darmerkrankungen ist es auch hier ganz wichtig, mögliche Reaktionen auf glutenhaltiges Getreide und Kasein (in allen Milchen enthalten!) abzuklĂ€ren und bei Bedarf mit konsequenter und dauerhafter Karenz zu begegnen. Folgende MaĂnahmen können hier im Einzelnen zusĂ€tzlich therapeutisch wirksam sein:
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 Normalisierung des Vitamin D-Status â u. a. Verbesserung der Immuntoleranz, EntzĂŒndungsverminderung
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 Vermeidung von Nitrostress â EntzĂŒndungsverminderung
â
 Karenz unvertrĂ€glicher Nahrungsmittelbestandteile (insb. Gluten/Kasein!) â EntzĂŒndungsverminderung
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 Gabe von Lecithin â Förderung der Barrierefunktion der Darmschleimhaut
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 Gabe von Bifido-/Lactobakterien â Aufbau einer gesunden Darmmikrobiota
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 Gabe von PrĂ€biotika (z. B. Inulin) â Aufbau einer gesunden Darmmikrobiota
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 bei Bedarf: Ausleitung bzw. Entgiftung von Schadstoffen
4 Â Weitere Informationen
đ  »Der Darm denkt mit« (Runow, 2011)
đ  »Allergie und Mikrobiota« (Schmidt/Schnitzer, 2017)
đ  »Die hĂ€ufigsten Ursachen fĂŒr eine gestörte Darmflora« (Dr. Kirkamm)
đ  »Symptome der WeizensensitivitĂ€t« (Dr. Kirkamm)
đ  »Milchallergie und MilchunvertrĂ€glichkeit« (Dr. Kirkamm)
đ »Titandioxid â Ein Stoff, den Sie meiden sollten« (Zentrum der Gesundheit)*
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