🧘🏼♀️ Körpertherapie
1 Einbindung in das Therapiekonzept
Die Mitochondrien-Therapie setzt primär bei der Analyse und Wiederherstellung biochemischer Prozesse in den Körperzellen an. Und da die Zellen die Grundlage aller Körperteile sind, können die Beschwerden, die sich als Folge der Mitochondriopathien ergeben, prinzipiell im ganzen Körper auftreten. So ist das Verständnis von Gesundheit und Krankheit denn auch generell ein ganzheitliches, umfasst also den gesamten Körper (und – weil untrennbar – auch Geist und Psyche).
Die Integration physikalischer Therapieformen und Bewegungstherapien für den gesamten Körper ist daher eine der wichtigsten Säulen im Mitochondrien-Therapiekonzept. Dies ist auch in der Sache absolut konsequent. Denn häufig sind physikalische Ereignisse (körperliche Überlastung, Unfälle mit Beteiligung der Halswirbelsäule usw.) die Auslöser von Mitochondriopathien, und die Erkrankungen manifestieren sich daher häufig (auch) am Bewegungsapparat.
Nicht zuletzt ist eine schmerzfreie und uneingeschränkte Bewegung natürlich auch generell ein maßgeblicher Aspekt des gesunden Lebens. Andersherum gefragt: Was würden Sie von einer medizinischen Therapie halten, die die Förderung einer gesunden Körperbewegung außer Acht lässt?
2 Therapiewahl
2.1 Vorsichtsmaßnahmen
Mitochondriopathien sind ernst zu nehmende, oft schwere Erkrankungen. Daher kommen (zu) allgemeine Fitness-, Wellness- und Lifestyle-Programme aller Art als Basistherapie hier definitiv nicht in Frage. Solche Maßnahmen mögen zwar als medizinisch wertvoll und gesundheitsförderlich daherkommen, tragen aber bei solch schweren Erkrankungen in den meisten Fällen nicht effektiv zur Gesundung bei, und können im Zweifelsfall sogar gesundheitsgefährdend sein.
🆘 Individuell ungeeignete Körpertherapien können bei Mitochondriopathien die Beschwerden verschlimmern und u. U. großen Schaden anrichten!
Aber auch im Bereich der medizinischen Therapiemethoden kann die individuell richtige Wahl aufgrund der großen Vielfalt an Möglichkeiten recht schwierig sein. Gerade in der Findungsphase sollten generell möglichst professionelle Methoden ausprobiert werden. Je professioneller, umso besser!
🆘 Auf jeden Fall gehört die Körpertherapie bei einer schweren Erkrankung in die Hände eines ausgebildeten und erfahrenen Therapeuten! Besondere Vorsicht ist insbesondere geboten, wenn die HWS involviert ist und ein instabiles Genickgelenk vorliegt!
2.2 Auswahl geeigneter Therapieformen
Welche Therapieform bei einer Mitochondriopathie im Einzelfall wirklich hilfreich ist, das hängt in erster Linie natürlich von der Art der Erkrankung ab. So individuell wie die Auslöser und die Erkrankungsbilder sind, sollte auch die Wahl und die Kombination möglicher Therapieziele sein, z. B.:
➡️ Re-Aktivierung bestimmter Zellstoffwechsel-Funktionen
➡️ Dehnung und Lockerung des Bindegewebes/der Faszien
➡️ Dehnung und Lockerung der Muskulatur
➡️ Festigung und Kräftigung des Bindegewebes/der Faszien
➡️ Festigung und Kräftigung der Muskulatur
➡️ Korrektur der Körperhaltung/Symmetrie
➡️ Korrektur der Position bestimmter Wirbelknochen
➡️ Wiederherstellung von Bewegungsabläufen
➡️ […]
In Frage kommen grundsätzlich alle sicheren, sanften Formen der physikalischen Therapie, so lange sie von gut ausgebildeten Personen in individuell angemessener Form ausgeführt werden. Das können altbekannte Formen der Physiotherapie oder des Krafttrainings sein, oder auch weniger bekannte, aber hocheffektive Therapien. Meistens werden entsprechend der einzelnen Therapiephasen verschiedene Methoden zum Einsatz kommen und zielführend sein, z. B. zunächst Methoden zur Dehnung und Korrektur, und später Methoden zur Festigung und Kräftigung.
Therapieformen, die sich bei Mitochondriopathien generell als günstig erwiesen haben und deshalb oft empfohlen werden, sind (u. a.):
✅ Atlas-Therapie (z. B. nach Arlen oder Khan)
✅ Cranio-Sacral-Therapie
✅ Krafttraining (therapeutisches, medizinisches)
✅ Osteopathie
✅ Physiotherapie
✅ Rolfing
✅ Wirbel-Therapie nach Dorn (Dorn-Methode)
🗣 Fall-Beispiel
Ich selbst habe ständig mit Verspannungen und Blockaden der Muskulatur, Fehlstellungen von Wirbeln und eingeklemmten Nerven zu kämpfen. Als Erkenntnis meiner eigenen Therapie(ver)suche kann ich sagen, dass diejenigen Methoden hilfreich sind, die primär eine Dehnung und die Lockerung von Muskulatur und Bindegewebe/Faszien bewirken. Folgende Methoden habe ich persönlich als hilfreich kennengelernt (Reihenfolge alphabetisch):
✅ Craniosacrale Therapie
✅ Osteopathie
✅ Dorn-Methode
✅ Rolfing
3 Körperliche Aktivität im Alltag
Natürlich trägt neben der medizinischen Körpertherapie ganz allgemein eine ausreichende, gesunde Bewegung im Alltag maßgeblich zur Gesundung und Aufrechterhaltung eines funktionalen Bewegungsapparates bei. Sofern es der Gesundheitszustand (wieder) zulässt, sollten Betroffene deshalb gemäß Ihrer Neigungen und Möglichkeiten entsprechende Aktivitäten entwickeln und in ihren Alltag integrieren.
Hilfreich sind bei Mitochondriopathien aber generell nur solche körperlichen Aktivitäten, die aus sanften, fließenden Bewegungen bestehen und kaum Gefahrenpotential bieten (abrupte Bewegungen, Stöße, Stürze). Zudem sollte die in der Ausübung gewählte Belastungsintensität immer unterhalb der aeroben Schwelle bleiben.
🆘 Keinesfalls sollte es zu einer körperlichen Überlastung und damit zu einer »Entleerung der Energiespeicher« der Zellen kommen.
Therapeutisch hilfreich und gesundheitsförderlich sind daher z. B. Aktivitäten wie:
✅ Gartenarbeit
✅ Gehen (intensives)
✅ Nordic Walking
✅ Radfahren (nur mit ausreichender Sattelfederung!)
✅ Wandern
Eher ungünstig oder gefährlich sind aus den oben genannten Gründen z. B. folgende Aktivitäten:
⛔️ Ballsportarten mit starkem Körperkontakt (Fußball, Handball etc.)
⛔️ »Extremsportarten« (Fallschirmspringen, Bungee-Jumping etc.)
⛔️ Kampfsportarten
⛔️ Mountainbiking
⛔️ Parkour-Laufen
⛔️ Skating-Sportarten (Skateboard, Inline, Eislauf, Eishockey)
⛔️ Skisportarten
⛔️ Squash
⛔️ Tennis
⛔️ überlastende Sportarten (Langlauf, Marathon, Triathlon etc.)
🗣 Fall-Beispiel
Yoga wird allenortens, und sehr verallgemeinernd, als das gesunde und erstrebenswerte Bewegungs- und Entspannungsmodell dargestellt. Meine eigene Erfahrung diesbezüglich ist eine andere. Ich habe es bei meinen Beschwerden (Verspannungen, Blockaden, Wirbel-Fehlstellungen, eingeklemmte Nerven) auf wiederholtes Anraten von Therapeuten probiert. Fazit: Bereits nach dem ersten Training (Gruppen-Kurs!) kam es zu einer massiven Verschlimmerung der Beschwerden durch eine fehlende individuelle Anpassung der Übungen, und durch zu intensive Belastung der betroffenen Körperregionen.
Was war passiert? Ich hatte mich für eine sehr körperlich ausgerichtete Art von Yoga (»Hatha«-Yoga) entschieden, und die erfahrene Kursleiterin hatte mir, trotz Schilderung meiner Beschwerden und Äußerns von Bedenken, zur Teilnahme geraten – und dann den laufenden Kurs mit ca. 20 Teilnehmern völlig unindividuell durchgeführt, zum Teil mit für die Wirbelsäule extrem belastenden Stellungen …
Daher mein Tipp: achten Sie daruaf, dass, je nach Beschwerdebild, auf jeden Fall aber bei Beteiligung der Wirbelsäule!) nur bestimmte Formen des Yoga, und diese nur individuell angeleitet und sehr vorsichtig und in der Extremität der Ausführung begrenzt ausgeführt werden sollte.