đ Supplementation
1 Â Warum ist Supplementation ein Thema?
1.1  Keine MangelernÀhrung in Deutschland?
Wenn man den Aussagen der Deutschen Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung (DGE) und manch traditionellem Ratgeber der ErnĂ€hrungsliteratur glauben darf, ist die Versorgung mit lebensnotwendigen MikronĂ€hrstoffen in D/A/CH ĂŒber die Nahrung gesichert, und MangelzustĂ€nde sind (auĂer bei SĂ€uglingen und Schwangeren) kein Thema (vgl. z. B. Presseinformation der DGE, 2012)
1.2  MangelernÀhrung in Deutschland!
Die RealitĂ€t sieht aber hĂ€ufig anders aus, denn die tatsĂ€chliche Aufnahme von MikronĂ€hrstoffen ist oft viel geringer. Das liegt einmal daran, dass die NĂ€hrwertmengen, die fĂŒr bestimmte Lebensmittel genannt werden, zum Zeitpunkt des Verzehrs gar nicht mehr darin enthalten sind (falsche Lagerung, Sauerstoff- und Lichteinwirkung, Erhitzen, Abgang ins Kochwasser etc.). Noch schwerer wiegt aber die Tatsache, dass viele Menschen immer wieder die gleichen Lebensmittel verzehren, welche viele wichtige MikronĂ€hrstoffe von vornherein nicht in ausreichendem MaĂe enthalten.
WICHTIG âïž Ein weiteres Problemfeld sind streng fleischlose ErnĂ€hrungsweisen. Sofern nicht supplementiert wird, ist auch hier die individuelle Gefahr eines Mangels an bestimmten MikronĂ€hrstoffen erhöht, vor allem an Vitamin B12.
1.3 Â Extremfall Mitochondriopathie
Hat sich zudem eine Mitochondriopathie etabliert, liegen höchstwahrscheinlich auch Defizite bei bestimmten MikronĂ€hrstoffen vor. Und bei chronischen und schweren VerlĂ€ufen sind diese Defizite mit hoher Wahrscheinlichkeit so groĂ, dass sie durch die in der Nahrung vorkommenden Mengen keinesfalls mehr ausgeglichen werden können. Zudem werden zum Lösen spezifischer Stoffwechsel-Blockaden manche NĂ€hrstoffe in gröĂeren, therapeutisch wirksamen Mindestmengen benötigt, welche die Mengen in der Nahrung um ein Vielfaches ĂŒbersteigen.
MERKE đĄÂ Bei einer Mitochondriopathie mĂŒssen fehlende MikronĂ€hrstoffe in aller Regel durch NahrungsmittelergĂ€nzungen (Supplemente) zugefĂŒhrt werden. Die Supplementation ist somit, insbesondere zu Beginn einer mitochondrialen Therapie, eine der wesentlichen MaĂnahmen.
đ  Die Supplementation darf aber nicht als die wichtigste und einzige TherapiesĂ€ule missverstanden werden. Sie muss immer von MaĂnahmen der anderen mitochondrialen TherapiesĂ€ulen begleitet werden. Nur so kann der ganzheitliche Ansatz greifen und eine umfassende Gesundung gelingen.
2 Â Erst analysieren, dann supplementieren!
Ganz wichtig ist dabei, dass vor der Einnahme bestimmter Supplemente immer die tatsĂ€chlich vorhandenen Defizite möglichst umfassend analysiert werden. Nur so lĂ€sst sich ein vollstĂ€ndiges Bild der Stoffwechsellage gewinnen und die therapeutisch notwendigen Schritte festlegen. Und schlieĂlich lassen sich nur so die tatsĂ€chlich notwendigen Einzelsubstanzen und deren Mengen genau ermitteln.
MERKE đĄ Supplementation ohne vorherige Analyse der Stoffwechsel-Situation ist »Blindflug«, nutzt die therapeutischen SpielrĂ€ume zur Verbesserung der MikronĂ€hrstoff-Situation nicht aus und erzeugt u. U. nur »teuer bezahlten Urin«.
đ  Analyse und Therapie sollten immer unter Aufsicht eines ganzheitlich arbeitenden Therapeuten stattfinden, der den Prozess begleitet, die VerĂ€nderungen im Verlauf der Therapie korrekt interpretiert und die ggf. notwendigen Anpassungen vornimmt.
3  VetriebskanÀle und QualitÀt
Die Bandbreite der Substanzen, die bei der mitochondrialen Therapie zum Einsatz kommen, ist sehr groĂ. Es sind Substanzen ganz unterschiedlicher Art, wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, FettsĂ€uren, AminosĂ€uren, Enzyme, Coenzyme, Antioxidantien, PrĂ€- und Probiotika, Pflanzenextrakte u. v. a. m. Einige der Substanzen werden auch in der traditionellen Medizin schon seit langem bei bestimmten Erkrankungsbildern therapeutisch eingesetzt (z. B. einige Mineralstoffe und Vitamine) und werden daher auch von den groĂen Pharma-Firmen hergestellt und ĂŒber das bestehende Ărzte- und Apotheken-Netzwerk verschrieben und vertrieben.
3.1 Â Marktsituation
Viele Menschen haben heute ein stĂ€rkeres Gesundheitsbewusstsein, sind aufgeschlossener gegenĂŒber alternativen Therapieformen, und eher geneigt Therapien selbst in die Hand zu nehmen. Die Hersteller haben auf diese Trends natĂŒrlich entsprechend reagiert, und so ist der Markt fĂŒr frei verfĂŒgbare »NahrungsergĂ€nzungsmittel« (NEM) in den letzten zehn Jahren geradezu explodiert, und dadurch fĂŒr Unerfahrene nur noch schwer ĂŒberschaubar. Im Einzelhandel bieten mittlerweile neben Apotheken und ReformhĂ€usern auch die groĂen Drogeriemarkt-Ketten, ja selbst die Discounter-MĂ€rkte ein umfangreiches Sortiment von NEM an.
đ  Ein besonders bunter Tummelplatz fĂŒr »NEM« sind HĂ€ndler und Vertriebe, die dem Bereich »Fitness und Bodybuilding« zuzuordnen sind. Die Kernziele der Kunden aus diesem Bereich sind hier Muskelaufbau und »Körperoptimierung« fĂŒr »sportliche« Zwecke, und die PrĂ€parate dementsprechend nicht als medizinisch-therapeutisch einzustufen.
Ein weiterer Vetriebsweg fĂŒr NEM ist der Online-Handel. Hier wird einerseits ein groĂer Teil der Offline-Marktsituation abgebildet, weil viele HĂ€ndler auch online verkaufen. ZusĂ€tzlich hat man hier aber auch Zugang zum Angebot weiterer, spezialisierter Vetriebe. Diese betreiben den Handel oft aus dem nĂ€heren Ausland (z. B. den Niederlanden), so dass man hier auch die Möglichkeit hat, Produkte zu bestellen, die nicht den deutschen BeschrĂ€nkungen unterliegen, z. B. zur Höhe der maximalen Wirkstoff-Dosierung.
3.2  QualitÀt
Die QualitĂ€t der ĂŒber die verschiedenen VertriebskanĂ€le angebotenen PrĂ€parate könnte kaum unterschiedlicher sein als sie ist ⊠und leider ist gerade die Auswahl am unteren Ende der QualitĂ€tsskala recht groĂ. Selbst in Verkaufsstellen mit »seriösem« Charakter werden fĂŒr teilweise sehr viel Geld PrĂ€parate mit ungesunden oder unnötigen Zutaten, effektlosen Dosierungen oder als unsinnige Misch- und Kombinationsprodukte angeboten!
MERKE đĄ Daher sollte man vor dem Kauf bei jedem Produkt sehr penibel die Zutatenliste studieren und im Zweifelsfall genau abwĂ€gen, ob nicht qualitativ höherwertige Alternativprodukte zur Auswahl stehen.
3.3  Kriterien fĂŒr gute QualitĂ€t
Doch was macht ein hochwertiges Produkt aus, welches fĂŒr die mitochondriale Therapie gut geeignet ist? Die folgenden Eigenschaften sollten leitend bei der Kaufentscheidung sein. Ein (sehr) gutes Produkt âŠ
â
 ⊠enthĂ€lt nur den/die Wirkstoff(e) und absolut notwendige TrĂ€germaterialien (z. B. fĂŒr die KapselhĂŒlle)
â
 ⊠enthÀlt nur hochreine Wirkstoffe
â
 ⊠enthĂ€lt keine unnötigen Beistoffe (siehe â)
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 ⊠enthÀlt ausreichend hohe Dosen des Wirkstoffes
â
 ⊠bietet eine möglichst hohe BioverfĂŒgbarkeit
â
 ⊠bietet ein gutes Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis (hier: tatsĂ€chlich verfĂŒgbare Wirkstoffmenge/Preis)
Folgende Stoffe sollten in hochwertigen, die Gesundheit fördernden Supplementen nicht enthalten sein (Reihenfolge alphabetisch):
â Â Aromastoffe
â Â Ei bzw. Ei-Bestandteile
â Â Farbstoffe
â  gentechnisch verĂ€nderte Bestandteile
â Â Hefe
â Â Konservierungsstoffe
â Â Milchbestandteile
â Â Salz
â Â Soja
â Â WeiĂmacher (z. B. Titandioxid)*
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â Â Weizenbestandteile
â  Zucker und »Zuckeraustauschstoffe« (SĂŒĂstoffe)
đŁ MITO MAN meint
1. Supplemente sollen generell der Erhaltung und Förderung der Gesundheit dienen, und in der mitochondrialen Therapie werden sie als Therapiebaustein zur Heilung teilweise schwerer Erkrankungen eingesetzt. Deshalb ist es meines Erachtens Ă€uĂerst wichtig, ausschlieĂlich auf Produkte hochreiner QualitĂ€t zurĂŒckzugreifen. Denn, was nĂŒtzt es, einen gesundheitsfördernden Wirkstoff einzunehmen, aber gleichzeitig auch (wieder) mehrere schĂ€dliche?
2. In der Regel gibt es hohe QualitĂ€t nicht fĂŒr schmales Geld. Man sollte aber â sofern dies finanziell irgendwie zu verkraften ist â nicht an der QualitĂ€t sparen, um Geld zu sparen. Letztendlich gilt auch beim Bezug von Supplementen die gleiche Grundregel wie ĂŒberall im Handel: »You get what you pay for« oder »Wer billig kauft, kauft zweimal«.
3. Hohe QualitĂ€t im Sinne der oben genannten Kriterien bekommt man meiner persönlichen Erfahrung nach kaum im gemischten Einzelhandel oder beim Drogerie-Discounter. Aber auch in Apotheken bin ich auf der Suche nach hochreinen PrĂ€paraten mit gutem Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis letztlich gescheitert. Gut aufgestellt ist in diesem Bereich hingegen der spezialisierte, gesundheitsorientierte Online-Fachhandel. Eine Auswahl von Bezugsquellen, mit denen ich persönlich gute Erfahrungen gemacht habe, finden Sie auf der Seite âžÂ  Mito-Links.
4 Â Weitere Informationen
đ  »MikronĂ€hrstoffe« (Kuklinski/van Lunteren, 2011)
đ  »GesĂŒnder mit MikronĂ€hrstoffen« (Gröber, 2010)