đ€Ż MigrĂ€ne
1  Auslöser ohne Ende âŠ
Wenn man einer Erkrankung den ersten Preis fĂŒr die Vielfalt ihrer individuell festgestellten Auslöser (Trigger) verleihen sollte, wĂ€re die MigrĂ€ne sicherlich der klare Titelfavorit. Betroffene benennen hĂ€ufig u. a. folgende Faktoren als Auslöser (Reihenfolge alphabetisch):
âĄïž  Alkoholgenuss
âĄïž  Chemikalienexposition
âĄïž  DĂ€mpfe/Rauch
âĄïž  GerĂŒche
âĄïž  GerĂ€usche (hĂ€ufig!)
âĄïž  Histamin (Nahrungsmittel!)
âĄïž  Hunger
âĄïž  Hormonschwankungen im weiblichen Zyklus (hĂ€ufig!)
âĄïž  (helles / flackerndes) Licht (hĂ€ufig!)
âĄïž  Medikamente
âĄïž  Nahrungsmittel (Histamin!)
âĄïž  Schlafmangel / zu viel Schlaf
âĄïž  starke Emotionen
âĄïž  Stress / Poststress
âĄïž  verĂ€nderte Routinen im Tagesablauf
âĄïž  Wetterwechsel
âĄïž  [âŠ]
MERKE đĄ Alle diese Faktoren sind tatsĂ€chlich individuell wirksame Auslöser. Aber sie sind allesamt nicht ursĂ€chlich fĂŒr die MigrĂ€ne in ihren verschiedenen AusprĂ€gungen.
2  ⊠aber nur eine Ursache!
Die eigentliche Ursache liegt nach Erkenntnissen der mitochondrialen Forschung (vgl. hier) vielmehr entweder in einer genetisch bedingten (immer mĂŒtterlicherseits vererbten!) oder in einer erworbenen Mitochondriopathie, die sich vor allem auf die Zellen des Gehirns auswirkt (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015). Ob nun aber vererbt oder erworben, die MigrĂ€ne ist immer ein Ausdruck einer Multisystem-Erkrankung in Form einer neurogenen EntzĂŒndung der Ă€uĂeren Hirnhaut. Dabei werden erhöhte Mengen Stickstoffmonoxid (âąNO) und EntzĂŒndungspeptide wie Substanz P und CGRP entlang der Fasern der Trigeminus-Nerven freigesetzt, und es kommt zu starken GefĂ€Ăerweiterungen (vgl. u. a. Kuklinski, Das HWS-Trauma, 2006).
In der Folge entsteht in den betroffenen Zellen ein Mangel an bestimmten Vitaminen und MikronÀhrstoffen, woraufhin die Mitochondrien in ihrer AktivitÀt gehemmt werden und nicht mehr ausreichend Energie bereitstellen können.
Ursache fĂŒr solche schwerwiegenden neurogenen EntzĂŒndungsvorgĂ€nge können Ă€uĂere EinflĂŒsse verschiedener Art sein. Nicht selten sind es SchĂ€digungen der HalswirbelsĂ€ule (HWS) durch UnfĂ€lle oder physische Ăberlastungen. Aber auch andere Ursachen fĂŒr Mitochondriopathien, die sich gewebsschĂ€digend auswirken können, kommen in Frage (âž siehe MenĂŒ Ursachen).
Des weiteren können schwelende EntzĂŒndungsherde am Kopf die Ursache fĂŒr Mitochondriopathien sein, in dessen Folge dann MigrĂ€nebeschwerden auftreten. Zahn- und ZahnfleischentzĂŒndungen sind hier hĂ€ufige Trigger, oft auch in Verbindung mit Giftbelastungen aus ZahnfĂŒllungen, die Amalgam enthalten.
3  MigrÀne kommt niemals allein
MigrĂ€ne ist in der Regel nur eine AusprĂ€gung von Mitochondriopathie als Multisystem-Erkrankung. Viele Patienten kennen dies, denn sie haben ihre Symptome oft in Kombination mit weiteren Beschwerden. Mit dem Auftreten von MigrĂ€ne steigt daher erwiesenermaĂen (vgl. Kuklinski, Das HWS-Trauma, 2006) auch das Risiko fĂŒr andere AusprĂ€gungen einer Mitochondriopathie, insbesondere von (in alphabetischer Reihenfolge):
đ Allergie
đ Â Asthma Bronchiale
đ  Atopische Dermatitis (»Neurodermitis«)
đ Â CFS
đ COPD
đ Â Depression
đ Â FMS
đ Â Multiple Sklerose (MS)
đ  Schlafstörungen, Schnarchen mit Atemstillstand (Apnoe)
đ  unbemerkter (»stummer«) Hirninfarkt (»Schlaganfall«)
Die Tatsache gehÀuft auftretender Multiorganbeschwerden ist ein Hinweis auf eine grundlegende Fehlfunktion im Zellstoffwechsel. Denn die oben beschriebene Energie-Mangelsituation wirkt sich im zeitlichen Verlauf nicht begrenzt auf ein Organ aus, sondern betrifft die Zellen an verschiedenen Organen im ganzen Körper.
4 Â Traditionelle Therapie
4.1Â Analgetika (Schmerzmittel)
Im Mittelpunkt des Erkrankungsbildes der MigrĂ€ne stehen die bekannten heftigen, z. T. unertrĂ€glichen Kopfschmerzen. Daher konzentriert sich die traditionelle Behandlung (in aller Regel) auch auf dieses Kernsymptom. Zum Einsatz kommen â je nach StĂ€rke der Schmerzen â schmerzstillende Mittel (Analgetika) mit Substanzen aus verschiedenen Wirkstoffgruppen.
WICHTIG âïž Diese Medikamente wirken im besten Falle sehr effektiv gegen die Schmerzen, und machen so das Leben der MigrĂ€nepatienten u. U. ĂŒberhaupt (wieder) ertrĂ€glich.
đ Doch sie haben leider auch unerwĂŒnschte Nebenwirkungen. Speziell haben sie den Nachteil, dass sie hemmend auf die FunktionstĂŒchtigkeit der Mitochondrien wirken, und dadurch langfristig fĂŒr neue, körperweite Beschwerden verantwortlich sein können.
So wichtig die Schmerzmittel also fĂŒr die initale Phase der Therapie sind â fĂŒr die langfristige Therapie sollte die Regeneration der Mitochondrien das Ziel sein, damit Schmerzfreiheit auch dauerhaft ohne Medikamente (oder zumindest mit weniger Medikamenten)möglich wird.
5  TherapieansÀtze der mitochondrialen Medizin
5.1 Â AusfĂŒhrliche Anamnese
MigrĂ€ne ist ein weit verbreitetes Krankheitsbild, das zudem in sehr unterschiedlichen Schweregraden vorkommt. Und wie alle Mitochondriopathien ist sie sehr individuell begrĂŒndet. Daher ist zunĂ€chst die umfassende Diagnose der individuellen Lebens- und Körpersituation des Patienten der wichtigste Schritt, um der jeweiligen Ursache auf die Spur zu kommen (siehe hierzu auch âž die Seite Erste Schritte).
5.2 Â Supplementation
Wie bei allen AusprĂ€gungen von Mitochondriopathie setzt auch die Therapie der MigrĂ€ne ganzheitlich an und ruht deshalb auf verschiedenen SĂ€ulen. Aufgrund der bei MigrĂ€ne vorliegenden spezifischen EntzĂŒndungen von Hirnhaut und Hirnnerven sind aber höchstwahrscheinlich bestimmte Vitalstoffe defizitĂ€r. Daher ist die ausreichende Versorgung mit diesen Substanzen therapeutisch der erste Schritt.
đ Die möglicherweise defizitĂ€ren Stoffe sollten in jedem Fall durch einen medizinisch ausgebildeten Therapeuten individuell analysiert werden, bevor sie als NahrungsergĂ€nzungen (Supplemente) verabreicht werden.
ErfahrungsgemÀà kommen folgende Substanzen bei MigrÀne grundsÀtzlich als therapeutische Mittel der Wahl in Betracht (Reihenfolge alphabetisch):
â
 Coenzym Q10 (flĂŒssig, als Ubiquinol) â senkt die EntzĂŒndungsaktivitĂ€t, steigert die Mitochondrien-AktivitĂ€t
â
 FolsĂ€ure â löst Mitochondrien-Blockaden
â
 Magnesium â steigert die Mitochondrien-AktivitĂ€t
â
 Vitamin B2 (Riboflavin) â steigert die Mitochondrien-AktivitĂ€t
â
 Vitamin B6 bzw. P5P (hochdosiert) (speziell bei zyklusbedingter MigrĂ€ne) â bildet Serotonin
â
 Vitamin B12 (hochdosiert) â löst Mitochondrien-Blockaden
â
 Vitamin D (hochdosiert) â multifunktional, entzĂŒndungshemmend
Aufgrund der Tatsache, dass eine Mitochondriopathie immer eine Erkrankung des gesamten Körpers ist, ist es wahrscheinlich, dass auch die Einnahme weiterer MikronÀhrstoffe zur Regeneration und zum Schutz anderer Organe und der Nerven hilfreich ist. Hier kann u. a. an eine Gabe von Biotin, Kalium, NicotinsÀureamid, Vitamin B1, B5 und Zink gedacht werden.
5.3 Â EntzĂŒndungsherde beseitigen
Eine weitere gute Therapieidee ist bei MigrĂ€ne auch die Beseitigung eventuell bestehender EntzĂŒndungsherde im Kopfbereich. Diese entstehen oft entlang der Nervenbahnen der Hirnnerven, insbesondere an den drei Ăsten des Trigeminus-Nervs, und können deshalb auch MigrĂ€ne-Attacken auslösen. Typische EntzĂŒndungsherde dieser Art sind Zahn- oder ZahnfleischentzĂŒndungen, oft auch ausgelöst durch ZahnfĂŒllungen mit Amalgam.
6 Â Weitere Informationen
đ  »MigrĂ€ne â Eine Mitochondriopathie mit neuen TherapieansĂ€tzen« (B. Kuklinski; auf Website Dr. Neidert)
đ  »MigrĂ€ne wegen Vitaminmangel« (Zentrum der Gesundheit)*
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