đ€ź Magenerkrankungen
1Â Â Mitochondriopathie im Magen
1.1Â Vorbemerkung
Kurzzeitige Magenprobleme, verursacht durch Völlerei, verdorbenes Essen, oder eine durchzechte Nacht sind hier nicht Gegenstand der Betrachtung. Sofern der Patient Vorkommnisse dieser Art nicht wiederholt oder regelmĂ€Ăig auslöst, regelt der Körper die Folgen solcher Entgleisungen selbst, oder sie werden zeitnah behandelt und damit (hoffentlich) auskuriert.
1.2Â Ursachen chronischer Magenbeschwerden
Treten Magenbeschwerden aber wiederholt oder ĂŒber lĂ€ngere Zeit (Monate, oder sogar Jahre) ohne direkt erkennbare Ursache auf, steckt höchstwahrscheinlich mehr dahinter als der oft und gern diagnostizierte »Reizmagen«. Vielmehr sind solche Beschwerden in aller Regel ein deutliches Warnsignal dafĂŒr, dass sich eine körperweite Erkrankung etabliert hat. Und diese Grunderkrankung hat in den seltensten FĂ€llen im Magen selbst ihren Ursprung, sondern wird durch Ă€uĂere EinflĂŒsse verursacht, die sich dann (u. a.) auf den Magen auswirken.
Diese Ă€uĂeren EinflĂŒsse können sehr unterschiedlicher Natur sein. Nachfolgend eine »Hitliste« der Auslöser die (auch) im Magen Beschwerden verursachen (Reihenfolge alphabetisch):
âĄïž  Alkoholmissbrauch (regelmĂ€Ăig)
âĄïž  Allergien gegen Nahrungsmittel
âĄïž  Arbeit in Wechselschichten
âĄïž  Disstress (lang anhaltender, negativer Stress)
âĄïž  Medikamente (âž siehe Abschnitt 1.3 weiter unten)
âĄïž  Nahrungsmittel-Intoleranzen (inkl. Zöliakie!)
âĄïž  Nitratbelastungen aus der Nahrung (WintergemĂŒse, Salate)
UnabhÀngig von der individuell auslösenden Ursache, haben derlei Einwirkungen lÀngerfristig immer Folgen auf Stoffwechselebene, wie z. B.:
âĄïž  MikronĂ€hrstoffmĂ€ngel â Dysbalancen im Stoffwechsel
âĄïž  Energiemangel in den Zellen â Mitochondriopathien
âĄïž  KomorbiditĂ€ten (z. B. Reflux-Ăsophagitis)
âĄïž  Erhöhte GeschwĂŒr- bzw. Karzinomgefahr (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015)
HÀufig ist die Zusammensetzung des Magensaftes oder eine zu geringe (!) Magensaftmenge das unmittelbare Problem. Diese Dysbalancen aber haben wiederum ihre eigenen Ursachen.
Insbesondere der Einfluss von Nitraten aus der Nahrung (konventioneller GemĂŒseanbau, gepökelte Wurstwaren) spielt hier eine groĂe Rolle. Nitrate werden zu Stickstoff-Monoxid (âąNO) verstoffwechselt. Das âąNO »frisst« dann sozusagen das Vitamin C des Magensaftes (vgl. hierzu Kuklinski, Mitochondrien, 2015). Und wenn dem Magen das Vitamin C fehlt, fehlt ihm damit ein wesentlicher Schutzfaktor, u. a. auch gegen den Keim Helicobacter pylori (Hp) (âž siehe Abschnitt 2.3). Dies kann weit reichende Folgen haben.
WICHTIG âïž Die Aussage vieler Patienten, dass sie bei »Sodbrennen« (Reflux) an einem Zuviel an MagensĂ€ure leiden und deshalb den RĂŒckfluss erleben, ist ein Trugschluss. Der Magensaft flieĂt nur deshalb in die Speiseröhre zurĂŒck, weil ein Muskel am Mageneingang, der dies im Normfall verhindert, erschlafft. Und diese Fehlfunktion wiederum ist durch Dysbalancen im Stoffwechsel begrĂŒndet (vgl. ebd.)
1.3Â Medikamente und ihre Folgen
Eine weitere, sehr hĂ€ufige Ursache fĂŒr Magenbeschwerden ist die dauerhafte Einnahme synthetischer (»chemischer«) Medikamente. Viele Wirkstoffgruppen sind besonders »mitochondriengefĂ€hrdend«, und durch die hĂ€ufige Verordnung bzw. weite Verbreitung sind deren Wirkungen. und Nebenwirkungen zu einem epidemischen Problem geworden. Ganz oben auf der »Hitliste« problematischer Medikamente stehen folgende Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgruppen (Reihenfolge alphabetisch):
đ  AcetylsalicylsĂ€ure (ASS) (Schmerzmittel, Blutgerinnungshemmer)
đ  Antibiotika (Anti-bio-tika ⊠!)
đ Â Antidepressiva
đ Â Antidiabetika (z. B. Metformin)
đ Â Antikonvulsiva (Antiepilektika)
đ Â Arginin
đ Â Beta-Blocker (Blutdrucksenker, Herz-Mittel)
đ Â Immunsuppressiva
đ  MagensĂ€ureblocker (âž siehe den folgenden Abschnitt!)
đ Â Potenzmittel (z. B. Sildenafil)
đ Â Schmerzmittel (Diclofenac, NSAR)
đ  Statine (»Cholesterinsenker«)
1.4 Spezialfall MagensÀureblocker (»PPI«)
Eine groĂe Rolle bei der Entstehung von chronischen Magenerkrankungen spielt die Einnahme von MagensĂ€ureblockern (auch Protonenpumpen-Hemmer, Protonenpumpen-Inhibitoren oder »Magenschutz« genannt). Diese weit verbreiteten (rezeptfrei erhĂ€ltlichen!) PrĂ€parate greifen bei lĂ€ngerfristiger Einnahme massiv in den Stoffwechsel des Magens ein und sind daher ein wichtiger Ansatzpunkt der mitochondrialen Therapie (siehe auch den âž Folgeabschnitt 2.1).
WICHTIG âïž Wegen seiner groĂen Bedeutung habe ich diesem Thema eine âžÂ eigene Seite gewidmet. Alle weiteren Informationen finden Sie dort.
2 Â Traditionelle Therapie
2.1 Reizthema »Reizmagen« und Co.
»Leichtere« Formen chronischer Magenbeschwerden (Bauchdruck, VöllegefĂŒhl, Sodbrennen, Schleimhautreizung etc.) werden hĂ€ufig diffus als »unklar« oder »Reizmagen« diagnostiziert, und dann je nach Symptom entsprechend rein medikamentös behandelt. Und so vielfĂ€ltig wie die Beschwerden ist auch die Palette der angebotenen PrĂ€parate. Die Apothekenregale sind voll davon â aber an die Ursachen gehen sie alle nicht heran! WĂ€re dies der Fall, wĂŒrden ausschlieĂlich mitochondrial wirksame Medikamente verordnet werden ⊠und die Apothekenregale mĂŒssten ganz neu befĂŒllt werden!
Solche »leichten« Beschwerden sind ĂŒbrigens mitnichten leicht; sie entstehen nur, wenn die Biochemie körperweit (aufgrund Ă€uĂerer EinflĂŒsse, siehe âž die Seite Ursachen) recht tiefgreifend und dauerhaft aus der Balance geraten ist. Ist davon auch der Magen betroffen, kann die Ursache mit ziemlicher Sicherheit in einem stark verĂ€nderten (konkret: zu geringem) Vitamin C-Spiegel im Magen gefunden werden. Dadurch steigt die Menge an Nitrit im Magen, und diese Dysbalance kann bei lĂ€nger andauernder Belastung und nicht ursĂ€chlicher Behandlung die allseits bekannten Probleme auslösen:
âĄïž  Stufe 1: Magenschleimhautreizung
âĄïž  Stufe 2: MagenschleimhautentzĂŒndung (»Gastritis«)
âĄïž  Stufe 3: MagengeschwĂŒr (»Ulkus«)
2.2 Keine MagensĂ€ure â kein Vitamin C!
Die traditionelle Medizin versteht diese Symptome als Folge von zuviel Magensaft und verordnet die folgenschweren »MagensĂ€ureblocker« (âž siehe den vorigen Abschnitt 1.4). Aber die Reduktion der MagensĂ€ure (im Extremfall auf Null!) ist nach Erkenntnissen der mitochondrialen Medizin ein grundsĂ€tzlich falscher Ansatz der Behandlung. Denn sie bedeutet nicht nur ein Aufrechterhalten der misslichen Situation, in der weiterhin das zur Heilung nötige Vitamin C fehlt, sondern auch, dass weitere Dysbalancen entstehen â und dass sich der Keim »Helicobacter pylori (Hp)« ansiedeln kann.
2.3 Â Helicobacter pylori â nicht Ursache, sondern Folge!
Der »Magenkeim« Helicobacter pylori (Hp) wird von der traditionellen Medizin als Verursacher der ĂŒberwiegenden Zahl aller FĂ€lle von Gastritis und MagengeschwĂŒren angesehen. Aber auch hier wird »andersrum ein Schuh draus«, wie das Sprichwort sagt. Hp breitet sich nĂ€mlich erst »im Fahrwasser« der Gastritis aus; er ist also eine ihrer Folgen â und nicht deren Ursache. Denn seine Ansiedlung im Magen ist nur bei zu niedrigem Vitamin-C-Spiegel möglich! Nach Gabe von ausreichend Vitamin C »verhungert« Hp regelrecht, weil er dadurch das nötige Enzym zur Aufspaltung von Harnstoff nicht erzeugen kann, aus dem er seine Energie zum Leben gewinnt (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015).
đ  BezĂŒglich der Therapie von chronischen Magenerkrankungen muss sich die traditionelle Medizin ein jahrzehntelanges Verkennen biochemischer ZusammenhĂ€nge auf Stoffwechselebene gefallen lassen. Hier wurden und werden systematisch Ursachen und Folgen verwechselt!
3  TherapieansÀtze der mitochondrialen Medizin
3.1Â Erkennnisse ĂŒber Ursachen und Folgen
Chronische Magenbeschwerden, allen voran das weit verbreitete »Sodbrennen« (Reflux), die daraus folgende EntzĂŒndung der Speiseröhre (Reflux-Ăsophagitis), aber auch die hĂ€ufig vorkommenden EntzĂŒndungen der Magenschleimhaut, wurden von der Mitochondrien-Medizin als Begleiterkrankungen (KomorbiditĂ€ten) einer Mitochondriopathie erkannt. Denn Sie kommen niemals als alleiniges Symptom vor (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015).Â
Wenn man derlei Beschwerden grundsÀtzlich als Folgen einer Mitochondriopathie begreift, und das Wesen dieser Erkrankung kennt, wird deutlich, dass es in der Therapie darauf ankommt, die individuellen Ursachen zu diagnostizieren und möglichst umfassend zu vermeiden.
3.2 Â Erster Schritt: ĂuĂere EinflĂŒsse beseitigen
Ziel des ersten Schrittes ist es deshalb, die Ă€uĂeren EinflĂŒsse auszuschalten, welche die dahintersteckende Mitochondriopathie â und damit auch deren Folgen â erst möglich machen. Wie bei allen Mitochondriopathien, sollten hier alle erdenklichen Einflussmöglichkeiten in Betracht gezogen werden (siehe âž Seite Ursachen fĂŒr Mitochondriopathien).
Ein Aspekt, der fast immer eine Rolle spielt, ist die ErnĂ€hrungsweise. Hier ist eine Drosselung der Kohlenhydratzufuhr bzw. eine zuckerarme Kost das oberste Gebot. um den EntzĂŒndungsprozessen die Grundlage zu entziehen (vgl. Kuklisnki, Mitochondrien, 2015). Weitere MaĂnahmen sind:
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 ErnÀhrung mit nitratarmer Kost
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 ErnĂ€hrung mit Bio-Kost (arm an RĂŒckstĂ€nden aus der Landwirtschaft)
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 ErnÀhrung mit naturbelassener Kost (keine Fertignahrung)
WICHTIG âïž Zu generell »mitochondriengerechter« ErnĂ€hrung siehe auch âž die Seite ErnĂ€hrungsweise.
In dieselbe MaĂnahmen-Kategorie fĂ€llt auch das kritische Ăberdenken der Einnahme mitochondrienschĂ€digender Medikamente (und ggf. die Reduktion bzw. das Absetzen derselben); auch dies dient letztlich der Vermeidung der Freisetzung von âąNO (siehe âž Abschnitt 1.3 oben).Â
đ  Dieser Schritt sollte natĂŒrlich nur unter Ă€rztlicher Begleitung und Kontrolle geschehen (am Besten eines interdisziplinĂ€r arbeitenden Mitochondrien-Mediziners, der die ganzheitlichen ZusammenhĂ€nge begreift).
WICHTIG âïž Erhöhte Cholesterinwerte sind bei Vorliegen von Magenproblemen per se kein Anlass, diese medikamentös (z. B. mit Statinen) kĂŒnstlich herunterzuregeln. Denn im Falle der reduzierten MagensĂ€ure steigt das Cholesterin an, weil der Körper versucht, fehlende Antioxidantien (allen voran das Vitamin C) zu ersetzen und dadurch den fehlenden Schutz wiederherzustellen (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015).
3.3 Â Zweiter Schritt: Dysbalancen ausgleichen
In einem zweiten Schritt kann man dann versuchen, die im Erkrankungsverlauf entstandenen Stoffwechsel-Dysbalancen wieder auszugleichen. ErfahrungsgemÀà sind bei Magenerkrankungen ganz bestimmte Stoffe defizitĂ€r. Deshalb sollte im Rahmen einer Therapie auf jeden Fall die Notwendigkeit der Substitution folgender Substanzen ĂŒberprĂŒft werden (Reihenfolge alphabetisch):
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 Vitamin B12 â senkt das âąNO
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 Vitamin C â Ausgleich von Verlusten, Schutz der Magenschleimhaut
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 Vitmin D â multifunktional, Basissubstitution
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 Vitamin E â wichtig im Zusammenspiel mit Vitamin C
4 Â Weitere Informationen
đ  »Sodbrennen und Reflux â alternative Therapie [âŠ]« (Dr. Kirkamm)
đ  »Mitochondrien« (B. Kuklinski, 2015)
đ  »Der Darm denkt mit« (K.-D. Runow, 2011)