Brot und Backwaren

Brot und Backwaren


1   Deutsche Brotkultur • 

Ich möchte diesen Artikel mit einigen Zitaten zum Verhältnis der Deutschen zum Brot eröffnen (Quelle: Deutsches Brotmuseum, Berlin):

🔖 »Mit über 3200 Sorten gilt Deutschland als das Land mit den meisten Brotsorten.«
🔖 »Deutsche im Ausland sehnen sich nach deutschem Brot.«
🔖 »Die Deutsche Brotkultur wurde durch die nationale UNESCO-Kommission […] in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.«

 »Das letzte Abendmahl« … die Geschichte von Brot ist Jahrtausende alt und tief im christlichen Glauben verwurzelt.

Bereits diese drei Zitate machen deutlich, dass die Deutschen ein ganz besonderes Verhältnis zum Brot haben. Nach Jahrtausenden der Entwicklung, und aufgeladen mit spirituellem Charakter durch den christlichen Glauben, ist es als das Grundnahrungsmittel im traditionellen deutschen Ernährungs-Bewusstsein verankert. Ein derart symbolträchtiges Kulturgut in seiner Güte und in seiner Lebensnotwendigkeit anzuzweifeln hat bis vor wenigen Jahrzehnten kaum jemand gewagt.

Doch auch das »Kulturerbe Brot« blieb nicht von einer Entwicklung verschont, die viele andere Nahrungsmittel ebenfalls ereilt hat: es hat sich vielerorts weit von dem entfernt, was es einmal war. Und so mehren sich auch in Deutschland die Stimmen, die dem Brot in seiner heutigen Form sein generell gesundheitsförderliches Wesen absprechen. Und immer mehr Menschen wenden sich vom Brot ab, weil sie den Eindruck haben, es mache sie krank. Mediengetriebene Hypochondrie, erlebte Realität – oder gar reine Blasphemie?


2   Von Teiglingen und Backshops

 Brötchenmaschine in einer Großbäckerei

Unumstößliche Tatsache ist, dass sich die Zusammensetzung und die Herstellungsprozesse von Brot und Backwaren in den vergangenen Jahrzehnten massiv verändert haben. Teigproduktion und Fertigung der Endprodukte finden heute überwiegend in Großbetrieben auf industriellen Anlagen statt. In zeit- und ablaufoptimierten Prozessen werden dort vorgefertigte Backmischungen verarbeitet, die neben den wenigen notwendigen Grundzutaten eine Vielzahl weiterer Stoffe (u. a. »technische Enzyme«) enthalten, um den Endprodukten bestimmte Eigenschaften zu geben und bei der Produktion den Maschinendurchlauf zu optimieren (dies ist leider z. T. auch bei Bio-Produkten erlaubt). Die auf diese Art vorgefertigten »Teiglinge« werden dann (oft über weite Strecken) als halbfertige Produkte gekühlt zu den unzähligen »Backshops« transportiert und dort als »frisch gebacken« verkauft.

 Immer »frisch« – und gar nicht teuer! Warum wohl?

Tatsache ist auch, dass viele Deutsche diese Entwicklung des qualitativen Verfalls nicht zu stören scheint. Sie kaufen überwiegend die billige, industriell hergestellte Aufbackware. Und am anderen Ende der Skala kommen die Bio-Bäckereien auf einen Marktanteil von gerade einmal knapp zehn Prozent … so viel zum derzeitigen Stand der Deutschen Brotkultur.


3   Von Saat und Glyphosat

Aber nicht nur die Produktion, auch die Grundzutaten selbst haben sich mit der Industrialisierung verändert. Die Getreidesaaten, die für die Brotherstellung heute verwendet werden, sind hochgezüchtete Sorten, die ein Korn hervorbringen, das optimale Eigenschaften für eine maschinelle Verarbeitung hat. Eine dieser Eigenschaften ist ein stark erhöhter Glutengehalt. Der Glutengehalt bestimmter Sorten ist dabei in den letzten 100 Jahren so stark gestiegen wie in vielen hundert Jahren davor (vgl. hier). Diese hohen Glutengehalte führen bei immer mehr Menschen zu körperlichen Problemen (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015)

 Der Mensch wird nicht vom Brot allein krank …

Zudem ist das Getreide aus der »modernen« industriellen Landwirtschaft mit gesundheitlich relevanten Mengen an Rückständen von der Behandlung mit chemischen Pestiziden und Herbiziden (Schädlings- und Unkrautvernichtungsmitteln) belastet. Diese Giftstoffe führen direkt oder indirekt zu krank machenden Veränderungen im menschlichen Stoffwechsel (vgl. z. B. hier). Und obwohl die Gefahr dieser Mittel für den Menschen hinlänglich bekannt ist, reagieren Politik und Industrie nicht dementsprechend konsequent (vgl. das unsägliche Gezanke um die Fortführung des Einsatzes des Mittels »Glyphosat«, z. B. hier).

Mag mancher Organismus den »geringen« Belastungen aus derlei veränderten Nahrungsmitteln vielleicht noch standhalten ohne offensichtlich krank zu werden … in der Summe sind sie Teil einer (größeren) Gesamtbelastung, die immer mehr Menschen chronisch und dauerhaft krank macht.

Hinzu kommt, dass Brot in erster Linie ein Makronährstofflieferant ist, der vor allem Kohlenhydrate enthält. Allein dadurch wird eine Vielzahl von Stoffwechselproblemen begünstigt (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015).

Betrachtet man nun die starke Verbundenheit der Deutschen zu ihrem Grundnahrungsmittel Brot, und welchen Anteil dieses deshalb in der täglichen Ernährung hierzulande hat, kann man erahnen, dass die zunehmende Unverträglichkeit dieser Produkte nicht generell einem Trend oder mediengesteuerten Hype geschuldet ist, sondern tatsächlich immer mehr Menschen echte Probleme bereitet und sie real krank macht. Ein reduzierter Konsum oder der gänzliche Verzicht auf Brot und Backwaren kann daher als eine grundsätzliche und sehr wirkungsvolle Maßnahme für einen dauerhaften Therapieerfolg bei vielen chronischen (Stoffwechsel-) erkrankungen sein.


4   Brotlose Kunst

Viele Menschen können sich ein Leben ohne diese »unverzichtbaren« Nahrungsmittel aber erst einmal so gar nicht vorstellen. Falls Sie auch zu diesen Menschen gehören, möchte ich Sie an dieser Stelle mit einem Bericht aus meiner eigenen Krankheitsgeschichte ermuntern, ein »brotloses Leben« doch als problemlos möglich zu erkennen.

🗣  Fall-Beispiel

Nach über vier Jahrzehnten »normalen« Konsums von Brot, Brötchen, Back- und Teigwaren (und natürlich auch anderen Getreideerzeugnissen wie Pizza, Pasta und Co.) und nicht enden wollenden Stoffwechselproblemen wurde mir nach einem ausführlichen Test schließlich offenbart, dass glutenhaltiges Getreide in meinem Körper stärkste Immunreaktionen hervorruft. Da ich somit vor der Wahl stand, schwer chronisch krank zu bleiben, oder auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten, habe ich keine Sekunde gezögert und das glutenhaltige Getreide aus meinem Leben verbannt. Kompromisslos, aber ohne Hysterie, definierte ich es pauschal als »für mich krank machend«. Nur so konnte ich einen unwirksamen Teilverzicht als sinnlose Alternative von vornherein ausschließen.

Damit mir bei soviel »Verzicht« (was er letztlich natütlich gar nicht war) dann nichts »fehlte«, suchte ich nach einem Gesamtkonzept für eine Ernährung, in die sich das Weglassen glutenhaltiger Getreide problemlos einbauen ließ, und die schon damals als gesundheitsförderlich eingestuft wurde. Dies war bei der Ernährung nach der LOGI-Methode der Fall. Nach viel positiver Erfahrung aus Studien und dem Therapiealltag gilt sie heute bei vielen Ärzten mit Weitblick als wichtige Therapie-Grundlage bei chronischen Erkrankungen, insbesondere bei der Behandlung von Übergewicht und Diabetes vom Typ 2 (vgl. Kuklinski, Mitochondrien, 2015).

Fazit: ich ernähre mich nun seit über 10 Jahren ohne Brot und andere glutenhaltige Getreideerzeugnisse. Mir fehlt dabei absolut gar nichts. Im Gegenteil, ich habe jede Menge Gesundheit gewonnen. Die Erkenntnis, dass »unser täglich Brot« ein absolut verzichtbares Ding ist, und auch durch nichts ersetzt werden muss, war aus heutiger Sicht der erste und wichtigste Schritt hin zu einer Ernährung, mit der ich persönlich beschwerdefrei leben kann.


5   Weitere Informationen

🎞  »Billige Brötchen: Die Spur der Teiglinge« (Youtube/SWR)
🔗  »Was bei Ditsch, LeCroBag und BackWerk im Teig steckt« (welt.de)
🔗  »Getreide – gesund oder schädlich« (Zentrum der Gesundheit)*
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